Bericht aus dem Ortsbeirat Kostheim / 4. November 2020

Coro­nabe­dingt sollte es eine kurze Sitzung werden. Orts­vor­steher Stephan Lauer hatte vorge­schlagen, über drin­gende Punkte wie zum Beispiel Zuschuss­an­träge abzu­stimmen, und sich bei strit­tigen Punkten vor der Sitzung unter­ein­ander zu verstän­digen. Anträge, die längerer Diskus­sionen bedürfen, sollten zurück­ge­stellt werden. Dieses Verfahren fanden wir richtig und bemühten uns im Vorfeld der Sitzung darum, Ände­rungs­wün­sche der anderen Frak­tionen zu berücksichtigen.

Kurz – aber leider nicht schmerzlos

Zufrieden sind wir weder mit dem Ergebnis, noch mit der Art der Kommu­ni­ka­tion unter den Frak­tionen. Die fand faktisch nicht statt. Wir konnten nur mit Orts­vor­steher Stephan Lauer (CDU) und seinem Stell­ver­treter Gerd-Josef Weck­ba­cher (FWG) Abspra­chen treffen – die aber nicht für ihre Frak­tionen spre­chen konnten. Von der SPD, gar der FDP-Vertre­terin, hörten wir gar nichts. Auf unsere E-Mails kam keine Reaktion.

Das uner­freu­liche Ergebnis: Von sieben Anträgen, die von uns auf der Tages­ord­nung waren, mussten wir drei schon vor der Sitzung zurück­stellen, das waren folgende Anträge:

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Philipp Pfefferkorn – neuer Stadtteiljugendbeauftragter für Kostheim: „Ich will ein Sprachrohr für Kinder und Jugendliche in Kostheim sein“

In seiner konsti­tu­ie­renden Sitzung im April hat der Kost­heimer Orts­beirat Philipp Pfef­fer­korn zum Stadt­teil­ju­gend­be­auf­tragten gewählt. Philipp Pfef­fer­korn ist 26 Jahre alt, genauso lange lebt er auch schon in Kost­heim. Aufge­wachsen ist Pfef­fer­korn in der Kost­heimer Sied­lung, in Wies­baden ist er zur Schule gegangen. Heute studiert er Chemie an der Mainzer Uni. Neben seinem Studium ist Pfef­fer­korn auch poli­tisch aktiv: Er arbeitet mit im Fach­schaftsrat Chemie, seit acht Jahren ist er Mitglied der Grünen, in Kost­heim enga­giert er sich beim Arbeits­kreis Umwelt und Frieden (AUF).

Zu den Aufgaben eines Stadt­teil­ju­gend­be­auf­tragten gehört es, Ansprech­partner für Kinder und Jugend­liche zu sein. Sie können Jugend­liche zum Beispiel auch unter­stützen, sich mit ihren Wünschen direkt an den Orts­beirat zu wenden. Zu diesem Schritt will Pfef­fer­korn die Jugend­li­chen ermu­tigen und hat dafür eine eigene Mail­adresse einge­richtet. Kinder und Jugend­liche aus Kost­heim, die Fragen oder Vorschläge haben, die das Leben in ihrem Stadt­teil betreffen, können sich also direkt an ihn wenden und mit ihm zusammen über­legen, wie sie ihre Ideen zu Gehör bringen. Die Adresse: philipp.​pfefferkorn@​web.​de

Pfef­fer­korn will aber nicht auf Anre­gungen warten, er hat sich für seine Amts­zeit schon einiges vorge­nommen: Einen Schwer­punkt seiner Arbeit sieht er bei der Schul­ent­wick­lung in AKK. Hier wünscht er sich struk­tu­relle Verbes­se­rungen, wie die Möglich­keit wieder Abitur an der WLS ablegen zu können. Aber auch bauliche Verbes­se­rungen an den Schulen in Kost­heim hält er für ein wich­tiges Thema: „Der schlechte Zustand der Schul­ge­bäude signa­li­siert den Schü­lern auch eine fehlende Wert­schät­zung,“ findet er. 

Er sieht einige Misstände, die gerade Jugend­li­chen Probleme bereiten: Dazu gehört das schlechte Fahr­rad­we­ge­netz, Schul­wege in über­füllten Bussen, mangel­hafte Frei­zeit­an­ge­bote und – der Dauer­brenner in Kost­heim – der fehlende Treff­punkt für Jugend­liche. „Über einen Jugend­treff wird nun schon lange disku­tiert, ich finde dass sich in dieser Ange­le­gen­heit endlich etwas bewegen muss,“ meint Pfef­fer­korn. Er freut sich auf eine span­nende Arbeit und wünscht sich, dass Kinder und Jugend­liche sein Angebot annehmen und zukünftig viel stärker mitmi­schen: „Viel­leicht redet dann ja irgend­wann auch mal einer, der unter zwanzig ist, im Orts­beirat.“ Abwarten.

Presseerklärung des AUF AKK zum Architektursommer 2015 auf der Maaraue

Wieviel Geld hat die Stadt Wiesbaden für das Projekt „Die Maaraue als Stadt zwischen den Städten – Architektursommer 2015″ ausgegeben? Diese Frage interessiert die Kostheimer AUF-Fraktion, die dazu einen Antrag für die nächste Kostheimer Ortsbeiratssitzung einbringt: „Wir  hoffen keinen Cent,“ erklärte AUF-Sprecher Frank Porten. Denn jeder Cent, der in dieses Projekt investiert worden sei, sei eine Verschwendung öffentlicher Mittel.

„Einfach bescheuert!“

„Etwas Absurderes als Architekturbüros in aller Welt damit zu beauftragen, irgendwelche Visionen für ein Landschaftsschutzgebiet wie die Maaraue zu entwickeln, kann ich mir nicht vorstellen“, erklärte Frank Porten. Für entsprechend realitätsfremd hält er die Ideen der Architekten: Von einer Brache sei da die Rede, auf der eine neue Stadt gebaut werden könne, von einer Überflutung der Insel, auf die die Piloten, die in Frankfurt starten, hinweisen sollten.

„Solche Ideen sind doch einfach bescheuert!“ Porten fragt sich auch, wie die Maaraue überhaupt als Brachland eingestuft werden konnte: „Wer in Wiesbaden trägt die Verantwortung dafür, dass ein Landschaftsschutzgebiet als Brache auf die Liste für den Architektursommer kommen konnte?“

Den gesamten Vorgang bezeichnete Porten als ärgerlich: „Während die Stadt mit Verweis auf den Landschaftschutz den Vorschlag für einen Jugendtreff am ehemaligen Klärwerk ablehnt, planen gleichzeitig Architekten neue Wohnsiedlungen auf der Maaraue – das ist schon frech.“