Bericht aus dem Ortsbeirat Kostheim / 24. Februar 2021

In der letzten Febru­ar­woche fand die letzte Sitzung des amtie­renden Orts­bei­rates statt – sie sollte wegen Corona nur kurz sein. Deshalb gab es leider wenig Raum für Diskussionen.

Auf unseren Wunsch zurück­ge­stellt wurde die Stel­lung­nahme des Orts­bei­rates zum Vorschlag aus Wies­baden, den Radver­kehr in der west­li­chen Haupt­straße in beide Rich­tungen frei­zu­geben. Derzeit sieht es nicht so aus, als gäbe es im Orts­beirat dafür eine Mehr­heit. Wir hoffen aber, durch einen Orts­termin mit der Polizei Bedenken ausräumen zu können. Wir halten es nämlich nicht für so gefähr­lich, den Radver­kehr in beide Rich­tungen zu erlauben. Schließ­lich dürfen dort auch die viel brei­teren Busse und Taxis in beide Rich­tungen fahren.

Es gab insge­samt sieben Anträge auf der Tages­ord­nung, sie kamen alle von uns. Vier davon waren noch aus der Novem­ber­sit­zung. Erfreu­li­cher­weise wurde unser Antrag, eine Projekt­gruppe einzu­richten, die sich dem Problem des Eltern­ta­xi­ver­kehrs vor der Carlo-Mieren­dorff-Schule annehmen soll, beschlossen. Hier gab es im Vorfeld sehr unter­schied­liche Meinungen, die Mehr­heit des Orts­bei­rates konnte sich uns jetzt anschließen.

Projekt Gelbe Karte der Carlo-Mierendorff-Schule - Bericht aus dem Ortsbeirat
Projekt Gelbe Karte der Carlo-Mierendorff-Schule
Beispiel Elternhaltestelle - Bericht aus dem Ortsbeirat
Beispiel Eltern­hal­te­stelle, aus Falkensee/​Brandenburg

Unseren Antrag, die Winter­straße zwischen Berbe­rich­straße und Münch­hof­straße als Einbahn­straße auszu­weisen, haben wir erst einmal zurück­ge­stellt und an einen Runden Tisch verwiesen, den es zum Thema Verkehrs­kon­zept in Alt-Kost­heim geben soll. Auch damit sind wir zufrieden.

Einbahnstraße in der Winterstraße - Bericht aus dem Ortsbeirat
Unser Vorschlag: Einbahn­straße in der Winter­straße, zwischen Berbe­rich­straße und Münchhofstraße

Beim Thema Leer­stand trat wieder der alte Konflikt auf: Wir sind der Meinung, dass sich die Stadt nicht nur um die leer­ste­henden gewerb­li­chen Immo­bi­lien kümmern sollte – auch Wohnungs­leer­stand muss ein Thema für die Politik sein. Andere Frak­tionen meinen, das sei eine Privat­an­ge­le­gen­heit der Eigen­tümer. Uns geht es nicht darum, Privat­ei­gen­tümer zum Vermieten zu zwingen. Aber wir denken, dass der Leer­stand in Zeiten von Wohnungsnot ein Problem ist, vor dem man die Augen nicht verschließen darf und nach Lösungen suchen muss. Die Mehr­heit lehnte unsere Frage (!) ab, ob und wie die Stadt Wies­baden beim Thema Wohn­im­mo­bi­lien aktiv ist. Der Satz wurde aus dem Antrag gestri­chen. Ansonsten wurde der Antrag beschlossen. Wenigs­tens etwas.

Beim Thema Bürger­infor­ma­tion zur Müll­ent­sor­gung nahmen wir die „Schau­kästen“ heraus, weil es Bedenken wegen Vanda­lismus gab. Die SPD-Frak­tion enthielt sich, ein Vertreter der Freien Wähler eben­falls, alle anderen konnten dann zustimmen. Das freut uns: Ressourcen zu schonen ist in Zeiten stei­genden Müll­auf­kom­mens wich­tiger denn je. Im Schnitt verur­sacht jeder Mensch in Deutsch­land im Jahr etwa eine halbe Tonne Müll.

Unser Wunsch, dass sich die Stadt Wies­baden auf Landes­ebene dafür einsetzt, dass Online-Sitzungen des Orts­bei­rates recht­lich ermög­licht werden, eine Notlö­sung in Pande­mie­zeiten, wurde ange­nommen. Auch hier enthielten sich die SPD und ein FWG-Vertreter der Stimme.

Unser Wunsch, dass alle nötigen Reno­vie­rungs- und Sanie­rungs­ar­beiten an der Brüder-Grimm-Schule umge­hend erfolgen sollen, war so umstritten, dass wir uns auf einen Kompro­miss einlassen mussten, da wir nicht eine Ableh­nung des Antrags riskieren wollten. Streit­punkt war die Frage, ob diese Arbeiten schon jetzt aus Rest-Haus­halts­mit­teln bezahlt werden können – was unsere Auffas­sung ist. Beschlossen wurde nun, nur die aller­nö­tigsten Reno­vie­rungs­ar­beiten durch­zu­führen. Einer­seits: Schade. Ande­rer­seits: Dass der Antrag eine Mehr­heit gefunden hat, ist für uns auch ein Zeichen für die anste­henden Verhand­lungen zum städ­ti­schen Haus­halt 2022/​23. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die nötigen Gelder für die Betreu­ende Grund­schule im kommenden Haus­halt veran­kert werden.

Völlig über­ra­schend fand unser Antrag am Wein­pro­bier­stand eine Bienen­weide mit Insek­ten­ho­tels anzu­legen, keine Mehr­heit. Der Vorschlag wurde von den Freien Wählern, der SPD und zwei CDU-Vertre­tern abge­lehnt. Warum, das haben wir nicht wirk­lich verstanden: Die Ecke, um die es geht, ist einge­zäunt, muss einge­zäunt bleiben und kann für nichts anderes genutzt werden. Die Kost­heimer Winzer hatten sich bereit erklärt, sowohl das Saatgut wie auch die Insek­ten­ho­tels zu finan­zieren – es hätte den Orts­beirat nicht einmal Geld gekostet. Wo ist das Problem? Ist ökolo­gisch sinn­voll, sieht schön aus. Viel­leicht hätten wir den Antrag besser nach den Wahlen gestellt … In Wahl­kampf­zeiten ticken die Partei­ver­treter schon mal komisch. Wie immer – wir bleiben dran.

Blumenwiese Weinprobierstand - Bericht aus dem Ortsbeirat
Einge­zäunte Wiese am Weinprobierstand

Ein Zuschuss­an­trag der Brüder-Grimm-Schule zur Abtren­nung der beiden Schul­höfe wurde gegen die Stimme eines SPD-Vertre­ters ange­nommen. Einer Voll­fi­nan­zie­rung, die wir gerne gesehen hätten, konnte der Orts­beirat nicht zustimmen. Die Über­nahme der Kosten für die Wartung von Schil­dern auf der Maaraue sagte der Orts­beirat einstimmig zu, ebenso wurde die Frei­wil­lige Feuer­wehr Kost­heim mit einem Zuschuss unter­stützt. Auch das Meeting of Styles erhielt einen Zuschuss, eben­falls einstimmig.

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