Kasteler AUF-Fraktion kritisiert Ortsvorsteherin Christa Gabriel

Kritisch sieht die Kasteler AUF-Frak­tion den Ausblick von Christa Gabriel auf das neue Jahr. So verweist sie im Zusam­men­hang mit Wohnungsbau auf das „Ostfeld“, hier soll die über­wie­gend land­wirt­schaft­lich genutzte Fläche am Fort Biehler bebaut werden.

Dazu erklärt Ronny Maritzen, Spre­cher der AUF-Frak­tion im Orts­beirat Kastel:
„Ganz sicher wird dort 2021 keine einzige Wohnung entstehen und wohl auch nicht in der kommenden fünf­jäh­rigen Amts­zeit. Für die städ­te­bau­liche Entwick­lungs­maß­nahme Ostfeld gibt es mitt­ler­weile keine Mehr­heit mehr im Orts­beirat und hoffent­lich auch bald keine mehr in der Wies­ba­dener Stadtverordnetenversammlung. 

Nun mag die Vorliebe der Orts­vor­ste­herin für das Wolken­ku­ckucks­heim Ostfeld der Wies­ba­dener SPD-Partei­linie entspre­chen, für den von ihr reprä­sen­tierten Stadt­teil Mainz-Kastel ist die Planung jeden­falls ein teurer Irrweg. Die abseh­bare Verschlech­te­rung der klima­ti­schen Verhält­nisse durch Bebauung von Kalt­luft­ent­ste­hungs­flä­chen wie die Blockade der Kalt­luft­zu­fuhr würde in heißen Sommer­nächten Kastel „schmoren“ lassen.“

Sein Frak­ti­ons­kol­lege Hartmut Bohrer ergänzt:
„Auch die zusätz­liche Belas­tung mit Verkehr zur Rhein­brücke wäre der Wohn­qua­lität in Kastel abträg­lich. Die städ­ti­schen Zuschüsse in drei­stel­liger Millio­nen­höhe wären an anderer Stelle weitaus besser ange­legt, so z.B. in einer ange­mes­senen Bebauung des bislang vom US-Militär genutzten Geländes mitten in Kastel, dessen Frei­gabe die US-Armee für spätes­tens September 2022 ange­kün­digt hat. 

Hier könnte sich die Orts­vor­ste­herin im Inter­esse Kastels für die Aufnahme städ­ti­scher Planungen stark machen anstatt wie ihr Partei­freund Ober­bür­ger­meister Mende und Planungs­de­zer­nent Kessler (CDU) abzu­wie­geln mit der Aussage, man könne nicht sagen, wann dieses Gelände zu Verfü­gung stehe.“

Ange­sichts des wenig enga­gierten Einsatzes für eine grund­le­gende Verbes­se­rung der Wohn- und Lebens­qua­lität in Mainz Kastel, so die AUF-Vertreter, verwun­dere ihre Aussage, dass ihre gegen­wär­tige Amts­zeit „sicher nicht die letzte“ sein werde, nicht nur vor dem Hinter­grund des bundes­weiten Tiefs ihrer Partei. Auf so grund­le­gende Fragen, wie sich Kastel weiter entwi­ckeln könne, gebe sie keine Antworten: Wie kann und soll eine wohn­ort­nahe Versor­gung künftig aussehen? Wie geht es mit der Mainzer Straße weiter? Was soll mit den Einrich­tungen – wie zum Beispiel der Stadt­teil­bi­blio­thek – geschehen, die derzeit noch im alten Bürger­haus unter­ge­bracht sind? Wie kann Kastel von dem starken Durch­gangs­ver­kehr entlastet werden? Ist das Gewer­be­ge­biet Petersweg Ost richtig aufge­stellt? Welche Konse­quenzen hat die Corona-Pandemie auf Wirt­schaft, Wohnen und Arbeiten im Stadt­teil?  All das seien Punkte, auf die eine Orts­vor­ste­herin doch eingehen könnte.