Ortsbeirat Kostheim verweigert Diskussion zu den Folgen des Baugebiets Ostfeld/Kalkofen für Kostheim

„Ein Kasteler Thema“

Stel­lung­nahme der AUF-Frak­tion Kost­heim, 27. August 2020

Als eine poli­ti­sche Bank­rott­erklä­rung wertet AUF-Frak­ti­ons­spre­cherin Marion Mück-Raab die gest­rige Entschei­dung des Kost­heimer Orts­bei­rates, einen Antrag ihrer Frak­tion zum Bauge­biet Ostfeld/​Kalkofen nicht zu behandeln.

In dem Antrag fordert der AUF die Stadt Wies­baden auf, den Kost­heimer Orts­beirat – genauso wie die Orts­bei­räte Kastel, Amöne­burg, Erben­heim und Biebrich – in die Planungen mitein­zu­be­ziehen. Begründet wird das mit der drohenden Verschär­fung der Hitze­be­las­tung für Kost­heim und der zuneh­menden Verkehrsbelastung.

Dem Geschäfts­ord­nungs­an­trag der SPD, den Antrag von der Tages­ord­nung zu nehmen, folgten alle anderen Frak­tionen im Orts­beirat. „Es ist ein Kasteler Thema“, so Walter Losem (SPD) wort­wört­lich. Dass die Zerstö­rung eines Quell­ge­bietes für Kalt­luft, keine sechs Kilo­meter von Kost­heim entfernt, die Kost­heimer Nächte in Zukunft noch heißer werden lässt, bestritt er kurz – verwei­gerte aber die Diskus­sion zu diesem Thema.

„Das ist nicht nur naiv, das ist auch feige,“ kommen­tierte Mück-Raab dieses Vorgehen. Offenbar habe man die Diskus­sion gefürchtet. „Und was macht man, wenn man keine Argu­mente hat? Man miss­braucht die Geschäfts­ord­nung und disku­tiert einfach nicht!“ Dass die Mehr­heit des Orts­bei­rates diesem SPD-Manöver gefolgt sei, hält Mück-Raab für einen skan­da­lösen Vorgang. Es sei Aufgabe des Orts­bei­rates die Inter­essen des Stadt­teils zu vertreten. Die Mehr­heit im Orts­beirat in Kost­heim sehe das offenbar anders: „Hier wird unter­tänig gemacht, was die Stadt Wies­baden haben will.“ Der Vorgang erin­nere sie an die Fällung der Kasta­ni­en­allee auf der Maaraue: „Auch da wurden Sach­dis­kus­sionen im Orts­beirat abge­blockt, auch da tat die Mehr­heit im Orts­beirat alles dafür, um unbe­queme Fragen zu verhin­dern.“ Der Kost­heimer Orts­beirat habe sich wieder einmal zum Hand­langer derer gemacht, die beden­kenlos Natur zerstören und den Klima­wandel ignorieren.