AUF AKK zum Ostfeld: „Fahrlässiger Umgang mit einem wertvollen Gebiet“

Besorgt reagiert der Arbeits­kreis Umwelt und Frieden AKK auf das Klima­gut­achten, das Fach­leute zum geplanten Entwick­lungs­ge­biet Ostfeld vorge­legt haben. Die Experten warnen davor, bei einem Projekt dieser Größen­ord­nung den Klima­wandel auszu­blenden. Sie empfehlen eine geringe Bebauung, um die Folgen auf das lokale Klima zu dämpfen.

„Diese Empfeh­lungen sind leider sehr vage“, kommen­tiert der AUF AKK die gutach­ter­li­chen Empfeh­lungen. Nach den Infor­ma­tionen, die dem AUF vorliegen, beschränkt sich das Gutachten auf nur allge­meine Aussagen zum Klima­wandel, konkrete Angaben zu der zu erwar­tenden Hitze­be­las­tung fehlten völlig. Eine ernst­hafte Ausein­an­der­set­zung, wie sich das Klima durch die Bebauung verän­dern werde, hält der AUF aber für notwendig:

„Der letzte Sommer mit seinen tropi­schen Tempe­ra­turen hat gezeigt, wie belas­tend sich extreme Hitze auf die Bevöl­ke­rung auswirkt. Die hohen Tempe­ra­turen tags wie nachts sind nicht nur für alte und kranke Menschen gefähr­lich, sie haben auch zu Ernte­aus­fällen und Wald­bränden geführt.“

Der AUF hält eine Gesamt­be­trach­tung der klima­öko­lo­gi­schen Folgen mit anderen Baupro­jekten in der Umge­bung für nötig, auch die Frage, welche Flächen konkret frei­ge­halten werden müssen, müsse beant­wortet werden. Genauso seien die Folgen für die Mainzer Stadt­teile zu klären. „Der Umgang mit diesem leis­tungs­starken klima­ak­tiven Raum kann nur als fahr­lässig bezeichnet werden.“

Das Projekt Ostfeld bringe nur Nach­teile, nicht nur für die Natur, das Klima und die gesamte Region. „Nicht einmal die Wohnungsnot wird gelin­dert, im Gegen­teil: Sie wird sich verschärfen.“ Es sei unbe­stritten, dass mit den fast 8000 Arbeits­plätzen, die dort entstehen sollen, ein Bedarf an Wohnungen in glei­cher Größen­ord­nung ausge­löst werde.  Der AUF fordert die Stadt auf, alle offenen Fragen zu klären, und ernst­haft zu prüfen, welche Alter­na­tiven es zur Bebauung dieses klima­sen­si­blen Gebietes gibt.