Einhaltung von Tempo 30 in der Waldhofstraße

Antrag Nr. 37/​2016 zur Sitzung des Orts­bei­rats Mainz-Kost­heim am Mitt­woch, 16. November 2016

Der Orts­beirat möge beschließen:
Der Magis­trat der Landes­haupt­stadt Wies­baden wird gebeten, Schritte zu unter­nehmen, um eine wirk­same Reduk­tion der Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen in der Wald­hof­straße zu erreichen.

Dies umfasst aus Sicht des Orts­bei­rats die folgenden Punkte:

  • eine bedarfs­ge­rechte Anzahl der Über­wa­chung des flie­ßenden Verkehrs („Blitzer“) insbe­son­dere auch zu den beson­ders betrof­fenen Uhrzeiten (Berufs­ver­kehr, d.h. zwischen 6 und 9 Uhr bzw. zwischen 16 und 18 Uhr) und insbe­son­dere auch im beson­ders betrof­fenen Abschnitt zwischen Sport­platz und HIT-Parkplatz
  • die Aufstel­lung eines „Zone 30“-Schilds an der Ausfahrt des HIT-Parkplatzes
  • die tempo­räre Aufstel­lung einer radar-basierten LED-Geschwin­dig­keits­an­zeige („Smiley-Geschwin­dig­keits­an­zeige“) für einen Zeit­raum von 3 bis 6 Monaten, wobei der Orts­beirat anschlie­ßend um eine Auswer­tung der Statistik des Geräts bittet (z.B. Zahl und Anteil der zu schnellen Fahr­zeuge, beson­ders proble­ma­ti­sche Uhrzeiten etc.)
  • das Aufbringen von „30“-Piktogrammen in sinn­vollen Abständen von beispiels­weise 100 m auf die Fahr­bahn, um insbe­son­dere den Durch­gangs­ver­kehr an die Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung zu erinnern

Weiter wird darum gebeten, zu prüfen, ob im beson­ders betrof­fenen Abschnitt der Wald­hof­straße, etwa zwischen Spei­se­gast­stätte Kastel 06 und der Ausfahrt vom HIT-Park­platz, (s. nach­fol­gende Karte) testweise

  • Blumen­kübel mit einer Breite von 50 cm bis 1 Meter im Abstand von 50 Metern als verkehrs­be­ru­hi­gende Hinder­nisse am Stra­ßen­rand auf der Seite der geraden Haus­num­mern aufge­stellt werden könne
  • einzelne Papp­fi­guren von Kindern oder Poli­zisten am Stra­ßen­rand plat­ziert werden können

und falls ja, deren Einsatz zu erproben und nach 3 Monaten die Wirk­sam­keit zu evaluieren.

Einhaltung von Tempo 30 in der Waldhofstraße
(Quelle: www​.open​streetmap​.org)

Außerdem wird um Auskunft gebeten, ob – falls die oben genannten Maßnahmen nicht zum Ziel führen – der Einsatz von Boden­schwellen denkbar ist, wie sie analog beispiels­weise in der eben­falls busbe­fah­renen Wieland­straße einge­setzt werden.

Falls der Magis­trat diese Vorschläge ablehnt oder andere Vorschläge hat, um die Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung wirksam durch­zu­setzen, steht der Orts­beirat gerne zur Verfü­gung, um dies in einem Orts­termin zu besprechen.

Begrün­dung:
In der Wald­hof­straße wird, wie die Messungen der Stadt­po­lizei ergeben und Anwohner mehr­fach beklagt haben, in großem Maße die zuge­las­sene Geschwin­dig­keit überschritten

Dies hat mehrere Gründe: Zum einen findet sich zwischen der Kurve am Sport­platz bis zur Ausfahrt des HIT-Park­platzes ein langes gerades Stück Straße, das meist keine Hinder­nisse wie parkende Autos am Stra­ßen­rand enthält, sehr über­sicht­lich ist und damit zu höheren Geschwin­dig­keiten verleitet.

Unter Berück­sich­ti­gung des Busver­kehrs, der keines­falls unan­ge­messen einge­schränkt werden sollte, kann hier eine Geschwin­dig­keits­an­zeige für Problem­be­wusst­sein sorgen. Diese Anzeigen, die mit lachendem oder trau­rigen Smiley korrekte oder über­höhte Geschwin­dig­keit darstellen redu­zieren Unter­su­chungen zufolge Geschwin­dig­keits­über­schrei­tungen um bis zu 20%.

Weitere Maßnahmen, die zum aufmerk­sa­meren Fahren zwingen, könnten eben­falls aufge­stellte Papp­fi­guren sein oder am Stra­ßen­rand plat­zierte Blumen­kübel (bei einer Stra­ßen­breite von 6,10 m im frag­li­chen Teil blieben damit selbst an diesen künst­li­chen Engstellen noch deut­lich über 5 m Platz). Diese Maßnahmen könnten kosten­günstig erprobt und ggf. auch kurz­fristig wieder rück­gängig gemacht werden.

Zum anderen ist manchen Verkehrs­teil­neh­mern die Geschwin­dig­keits­be­gren­zung nicht bewusst – insbe­son­dere, wenn diese vom HIT-Park­platz in die Wald­hof­straße einbiegen, da hier kein Schild auf die Zone 30 hinweist.

Diese Proble­matik kann ange­gangen werden, indem bei der Ausfahrt vom HIT-Park­platz ein entspre­chendes Schild ange­bracht wird, sowie durch Pikto­gramme eines „30“-Verkehrsschilds auf der Straße regel­mäßig an die Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung erin­nert wird, denkbar wäre alle 100 Meter. Auch die „Smiley-Geschwin­dig­keits­an­zeige“ macht auf zu hohe Geschwin­dig­keit aufmerksam.

Boden­schwellen stellen unter den denk­baren Lösungs­me­thoden mit den größten Eingriff in den Stra­ßen­ver­kehr dar. Sofern die anderen vorge­schla­genen Maßnahmen nicht zum gewünschten Ziel führen, kann dieser Weg erwogen werden. Dies wird analog bereits in vergleich­baren Wies­ba­dener und Mainzer Straßen (inklu­sive Lini­enbus-Verkehr) prak­ti­ziert, sollte also auch in der Wald­hof­straße umge­setzt werden können.

Mainz-Kost­heim, 2. November 2016
gez. Marion Mück-Raab
– Frak­ti­ons­spre­cherin –


Abstimmungsergebnis

Am 16.11.2016 in geän­derter Fassung ange­nommen.

Abstim­mungs­er­gebnis (PiWi)
Beschluss Nr. 0175/​2016 (PiWi | PDF)


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